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Ein Winter in Schweden - Erlebnisse an der nördlichen Periferie Europas

Ein Winter in Schweden

Erlebnisse an der nördlichen Periferie Europas im Winter 2013/14

Ein Erlebnisbericht von Manfred Suchan

Im Winter 2013/2014 bin ich seit Mitte Dezember 2013 erneut als Saisonmitarbeiter des Reise- und Tourenanbieters "Rucksack Reisen" (1) tätig. Rucksack-Reisen veranstaltet in Schweden im Sommer mehrtägige Kanutouren, Fjellwanderungen und Fahrradtouren, sowie im Winter Touren mit Schneeschuhen und Skiern durch die tief verschneiten Landschaften des skandinavischen Fjells. Zusätzlich zu den Veranstaltungen im Schweden betreibt der Reiseveranstalter Rucksack-Reisen im Sommer ein Sommercamp am naturbelassenen Mittellauf der Loire in Frankreich, von wo aus mehrtägige Kanutouren auf der Loire veranstaltet werden. Der Reiseveranstalter “Rucksack Reisen” ist Mitglied im Tourismus-Dachverband “Forum Anders Reisen” (2), dessen 149 Mitglieder sich dem Leitbild eines nachhaltigen und naturverträglichen Tourismus verpflichtet haben.

Mein Kontakt zum Touren- und Reiseveranstalter „Rucksack-Reisen“ war im Frühjahr 2006 auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) (3) in Berlin zustande gekommen. Die ITB gilt als die Leitmesse der weltweiten Tourismusbranche. Nach meinem Studienabschluß im Diplomstudiengang Geographie an der Freien Universität Berlin hatte ich einem Job gesucht, und in diesem Rahmen hatte ich auch mehrmals die ITB besucht, da diese auch eine Vermittlungsbörse für Jobs im Bereich des Tourismus ist. Schon kurz darauf konnte ich bei „Rucksack-Reisen“ in Schweden mitarbeiten. Mehrtägige Outdoortouren in der freien Natur sind für mich nichts neues, denn seit meiner Schulzeit unternehme ich u.a. Fahrradreisen mit Zelt und Hochtouren in den Alpen. Für die Tourenbegleiter, die das umfangreiche Tourenprogramm von „Rucksack-Reisen“ durchführen und die mit Tourengruppen auf Tour gehen, bietet „Rucksack-Reisen“ ein umfangreiches Schulungsprogramm an, das Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die für eine erfolgreiche Durchführung von Outdoor-Touren benötigt werden. In diesem Rahmen hatte ich u.a. vom 04. bis zum 12.01.2008 an einer Winterschulung teilgenommen, die für eine Mitarbeit in der Wintersaison in Schweden vorbereitet. Da der Angebotsschwerpunkt von „Rucksack-Reisen“ Kanutouren sind, habe ich zudem vom 18. bis zum 28.10.2007 eine Lizenzausbildung zum Kanutouristiker der Bundesvereinigung Kanutouristik e.V. (BKT) (4) absolviert.

In Schweden unterhält “Rucksack Reisen” mehrere touristische Destinationen, unter anderem in der kleinen Stadt Idre (5) im Nordwesten der Provinz Dalarna (6) in Mittelschweden, zwei weitere in der südlich angrenzenden Provinz Värmland bei Rattsjöberg (7) in der Nähe der Stadt Torsby und in Stömne, sowie ein Sommercamp in der Provinz Västra Götaland (Dalsland) am See Laxsjön. Ein Wintersaisonbetrieb findet an zwei Standorten in Idre (Rucksack Idre Stugor), sowie in der Ferienanlage Gammelbyns Stugby (8) bei Rattsjöberg statt. In der näheren Nachbarschaft dieser beiden Destinationen befindet sich jeweils Skigebiete mit Abfahrtpisten, Liftanlagen und gespurten Langlaufloipen: Ca. 9 km nördlich von Idre befindet sich zum Einen das in einer Höhe von 600 m bis 890 m gelegen Skigebiet Idre Fjäll (9), sowie das in einer Höhe von 680 m bis 990 m gelegene Skigebiet Fjätervålen (10). Bei Rattsjöberg liegt in ca. 10 km Entfernung das Skigebiet Hovfjället (11), das sich auf einer Höhenlage von 400 m bis 542 m befindet.

Am „Limes norrlandicus“

Nach einer bis ins südliche Schweden reichenden Frostperiode mit Schneefällen Ende November 2023 war der Dezember des Jahres 2013 und auch noch der Jahreswechsel 2013/14 in Idre mit Temperaturen um 0° C sehr mild, doch es gab immerhin durchgehend Schnee, sodaß sämtliche Wintersportarten und Tourenangebote durchgeführt werden konnten. Die Region gilt als schneesicher, da sie nördlich der Klima- und Vegetationsgrenze des “Limes norrlandicus” (12) liegt . Der Begriff des "Limes norrlandicus" wurde vom Naturforscher Carl von Linné (1707-1787) (13) auf Grundlage seiner Forschungsreisen in Skandinavien geprägt, darunter seine Lappland-Expedition (14) im Jahre 1732 und seine Reise durch Dalarna im Jahre 1734. Die Klima- und Vegetationsgrenze des "Limes norrlandicus" erstreckt sich etwa entlang des 61. Breitengrades durch das nördliche Europa und sie trennt die Vegetationszone (15) des Laubmischwalds des mittleren Europas von der nördlich angrenzenden, zirkumpolaren Zone des Borealen Nadelwaldes (16). Der "Limes norrlandicus" ist zugleich auch eine kulturgeografische Grenze. So bildet er die Nordgrenze des Ackerbaus und die Südgrenze der Almwirtschaft in Skandinavien.

Insbesondere die Forschungsreisen und Expeditionen mutiger Wissenschaftler und ihre unkonventionellen Erkenntnisleistungen tragen zur Erweiterung unseres Weltbildes und zu Paradigmenwechseln bei. Naturforscher, wie z.B. Carl von Linné, der in Nordeuropa ausgedehnte Forschungsreisen durchgeführt hatte: seine Expedition durch Lappland 1732, seine Reise durch Dalarna 1734 und seine Gotland-Reise 1741, und auf dessen Spuren ich mich während meiner Reisen im nördlichen Europa oft bewegte, schufen mit ihnen Erkenntnissen das Fundament, auf dem die Erkenntnisse späterer Naturforscher, wie Humboldt, Darwin und vielen weiteren erst möglich wurden. Auf den Forschungsreisen Linnés standen neben botanischen und zoologischen Beobachtungen vor allem auch geologische, mineralogische und klimatologische Studien im Mittelpunkt. Carl von Linné erkannte, daß sich die verschiedenen Pflanzenarten, die er ausführlich mithilfe der von ihm entwickelten binären Nomenklatur klassifiziert hatte, nicht beliebig auf der Erdoberfläche verteilen, sondern daß sie in Abhängigkeit vom jeweiligen Klima Vegetationszonen bilden, und er prägte den Begriff des „Limes norrlandicus“, einer markanten Klima- und Vegetationsgrenze, die sich etwa entlang des 61. Breitengrades durch Nordeuropa erstreckt und die die mitteleuropäische Laubmischwaldzone von der nördlich gelegenen Zone des Borealen Nadelwaldes trennt.

Auf dieser Erkenntnisgrundlage konnte Alexander von Humboldt (1769–1859) (17) die Grundregel der Vegetationsgeographie (18) formulieren, die besagt, daß die Zusammensetzung der (potentiellen) natürlichen Pflanzengesellschaften (19) an einem bestimmten Ort auf der Erde die exakte Widerspiegelung der jeweiligen klimatischen Verhältnisse an diesem Ort ist. Auf dieser Grundlage ließen sich nun auf der gesamten Welt Vegetations- und Klimazonen bestimmen und unterscheiden. Die systematische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Pflanzenstandorten, ihrer Höhe über dem Meeresspiegel und ihrer geographischen Lage ließ Humboldt zum Begründer der Vegetationsgeographie werden. Zudem gilt Humboldt als Begründer der vergleichenden Klimatologie (20). Alexander von Humboldt hatte damit begonnen, die Natur und auch den Menschen mit seinem Einwirken auf die Natur in einem ökologischen Zusammenhang mit ihren lokalen und globalen Wechselwirkungen im Rahmen einer dynamischen Forschungsperspektive zu betrachten, zu studieren und zu erforschen, und dies macht bis heute die Aktualität von Humboldt aus. Eine wesentliche Erkenntnisleistung Humboldts ist, daß sich Vegetation und Klima wechselseitig beeinflussen und bedingen, und daß sie im Zusammenhang betrachtet, studiert und analysiert warden müssen.

Das moderne geodynamisch fundierte evolutions-ökologische Weltbild ist das Ergebnis der bedeutendsten wissenschaftlichen Revolution (21) weniger zurückliegender Jahrzehnte. Es entstand in mehreren Erkenntnisschritten in Form einer interdisziplinären wissenschaftlichen Synthese seit dem Zeitalter der Aufklärung in Abgrenzung zum statischen und mechanistischen Weltbild. Insbesondere die Forschungsreisen und Expeditionen mutiger Wissenschaftler und ihre unkonventionellen Erkenntnisleistungen haben dazu beigetragen, wie Carl von Linné, Alexander von Humboldt und weitere (22).

Aufgrund Schneemangels wurden im Dezember 2013 und im Januar 2014 mehrere Skisportveranstaltungen und Wettkämpfe aus südlicher gelegenen Skigebieten nach Idre Fjäll verlegt. Erst gegen Mitte Januar hat der Winter mit Temperaturen unter -10° C und anhaltenden Schneefällen auch das südlichere Schweden erreicht, sodaß auch dort, wie z.B. am Hovfjället, wenn auch mit Verspätung, die Wintersaison beginnen konnte. In den vergangenen Jahren war dort schon mehrmals über Weihnachten und den Jahreswechsel hinweg der Schnee ausgeblieben. Der jetzige Winter 2013/14 soll in Schweden der wärmste Winter seit 1956 sein. Lediglich Ende Januar wurde es in Idre bei Temperaturen um – 30° C für ein paar Tage richtig kalt. Ende Februar und in der ersten Märzhälfte gab es in Idre wiederholt leichtes Tauwetter bei Temperaturen um 0°C, sodaß ein Teil des bis dahin über den Winter hinweg gefallenen Schnees, der eine Höhe von mehr als einem Meter erreicht hatte, wieder abtaute. Immerhin erwies sich der März im Gegensatz zu den Monaten Dezember bis Februar als ein überaus sonniger und trockener Monat. Am Beispiel des jetzigen Winters wird deutlich, daß erst nördlich der Klimagrenze des “Limes norrlandicus” gelegene Wintersportgebiete auch in milden Wintern eine ausreichende Schneesicherheit bieten.

Für die Reisegäste bieten wir täglich geführte Schneeschuh- und Skitouren zu Ausflugszielen in der Umgebung von Idre an. Beliebt sind Touren auf den Berg Städjan (1131 m ü. NN) und zum Nipfjäll, nach Grövelsjön (23), zum Fulufjäll (24) und zum jetzt im Winter gefrorenen Wasserfall Njupeskär, der mit einer Fallhöhe von 93 m der höchste Wasserfall in Schweden ist. Im Winter ragen dort gewaltige Eiskaskaden in Blau- und Grüntönen schimmernd die steile Felswand hinab. In Zusammenarbeit mit Anbietern vor Ort finden zudem Hundeschlittentouren durch die verschneite Winterlandschaft statt. Das benachbarte Skigebiet Idre Fjäll bietet ausgedehnte gespurte Loipen in einer Gesamtlänge von 60 km sowie 40 Abfahrtpisten in allen Schwierigkeitsgraden und zahlreiche Liftanlagen. 

Auf unseren Fjellwanderungen gelangen wir mit Verlassen des schützenden Bergwaldes oberhalb der Baumgrenze geradezu in eine andere, subpolare Klimazone. Hier kann sich der Wind ungehindert entfalten und Schneestürme mit eisigen Temperaturen und dem gefürchteten "White Out" sind keine Seltenheit. Dennoch fasziniert diese rauhe, insbesondere im Winter lebensfeindliche Schnee- und Eislandschaft mit bizarrer Schönheit und herrlicher Fernsicht bei klarem Wetter bis zu den verschneiten Berglandschaften im nahegelegenen Norwegen.

Die geografische Lage der Destinationen von Rucksack-Reisen in Schweden ist ideal, um die verschiedenen Landschafts-, Vegetations- und Klimazonen kennenlernen zu können, die das nördliche Europa prägen. Diese Destinationen bei Bengtsfors in Dalsland, Stömne und Rattsjöberget bei Torsby in Värmland, sowie Idre in Dalarna liegen nicht allzuweit voneinander entfernt. Interessant ist der Umstand, daß diese Orte in unmittelbarer Nähe zu der vom Naturforscher Carl von Linné beschriebenen Klima- und Vegetationsgrenze "Limes norrlandicus" liegen, die sich etwa entlang des 61. Breitengrades durch Nordeuropa erstreckt. Wie dargestellt trennt der "Limes norrlandicus" die Laubmischwaldzone von der nördlich angrenzenden, zirkumpolaren Zone des Borealen Nadelwaldes, und er ist zugleich auch eine kulturgeografische Grenze. So bildet er die Nordgrenze des Ackerbaus und die Südgrenze der Almwirtschaft in Skandinavien.

Dies wird im Vergleich der die Landschaften prägenden Vegetation an den genannten Lokalitäten deutlich. In den Laxsjön bei Bengtsfors ragt die Halbindel Baldersnäs hinein, die von einer Parklandschaft mit altem Baumbestand geprägt ist. Man trifft hier auf mächtige Eichen, Linden, Ulmen, Eschen, Roßkastanien und Buchen. Wir befinden uns hier eindeutig innerhalb der mitteleuropäischen Laubmischwaldzone. Ganz anders hingegen präsentiert sich die Vegetation um Idre. Fichten, Kiefern und Birken prägen dort die ausgedehnten Wälder, und wir befinden uns dort innerhalb der Zone des Borealen Nadelwaldes. Während Stömne mit seinem Bestand an großen, alten Eichen noch der mitteleuropäischen Laubmischwaldzone zugeordnet werden kann, präsentiert die Landschaft bei Rattsjöberget einen hochgradig differenzierten Übergangsbereich. Auf kurzen Distanzen gibt es dort einen häufigen Wechsel unterschiedlicher Höhenlagen und dementsprechend ein kleinräumiges Mosaik von Vegetations- und Klimazonen. Jeder der zahlreichen Seen in der Umgebung hat eine andere Höhenlage, die von 86 m bis annähernd 400 m reicht, und demgemäß hat jeder See ein eigenes Lokalklima und eine unterschiedliche Zusammensetzung der natürlichen Vegetation. Während das Tal des Flusses Röjdan noch der Zone des Laubmischwaldes zugeordnet werden kann, da dort überall Ackerbau betrieben wird und unter anderem Hafer angebaut wird, befinden sich die höheren Lagen zunehmend in der Zone des Borealen Nadelwaldes.

Ein Klimawandel müßte sich insbesondere hier in dieser Region an einer Veränderung der Zusammensetzung der natürlichen Vegetation an den unterschiedlichen Lokalitäten studieren lassen, denn die Klima- Und Vegetationsgrenze des „Limes norrlandicus“ ist keine statische Grenze, sondern vielmehr eine hochdynamische Grenze, die sich im Postglazial (25) erheblich verändert hatte. So verlief während des postglazialen Klimaoptimums vor ca. 8.000 bis 6.000 Jahren die Klima- und Vegetationsgrenze des „Limes norrlandicus“ viel weiter nördlich durch Nord-Europa, etwa auf der Höhe der Stadt Tromsø, und auch die klimatische Waldgrenze lag damals deutlich höher als heute. Die Stadt Tromsø ist ein bedeutendes Zentrum der Polarforschung (26). Das Tromsø Museum (27), das ich während einer Fahrradreise durch Skandinavien am 13.06.2015 besucht habe, ist Bestandteil der Universität Tromsø. Der naturkundliche Teil dieses Museums hat die postglaziale Klimageschichte Nord-Skandinaviens zum Thema. U.a. wird dargestellt, daß während des postglazialen Klimaoptimums vor ca. 8.000 bis 6.000 Jahren das skandinavische Gebirge, die Alpen und auch die Insel Island, die heute zu 9% von Gletschern bedeckt ist, ohne Vergletscherungen gewesen sind. Die rezenten Vergletscherungen in Europa sind erst nach dem postglazialen Klimaoptimum wieder neu entstanden, sodaß diese kein unmittelbares Relikt aus der letzten Eiszeit (28) sind, die vor ca. 12.000 Jahren endete.

In der Umgebung von Idre treffen wir auf eine weitere Klima- und Vegetationsgrenze. Diese trennt die Zone des Borealen Nadelwaldes von der subpolaren Klimazone (29) der subarktischen Tundra (30). Höhenlagenbedingt reicht diese Zone der subarktischen Tundra entlang des skandinavischen Gebirges (31) weit nach Süden bis zur Hardangervidda (32). Dort im Süden des skandinavischen Gebirges liegt die Waldgrenze (33) bei ca. 1100 m. Die Waldgrenze ist die Grenze des geschlossenen Waldes und sie wird unterschieden von der höher gelegenen Baumgrenze, die die Grenze des Vorkommens einzelner Bäume ist. In den Fjellgebieten bei Idre liegt die Waldgrenze je nach Geländeexposition bei 750 bis 900 m, und sie fällt nach Norden weiter ab, wobei sie in der Umgebung des Nordkaps (71° 10‘21‘‘ N) Meeresspiegelniveau erreicht. Zum Vergleich liegt die Waldgrenze in den Zentralalpen bei ca. 2000 m, in den nördlichen Randalpen bei ca. 1800 m, im Riesengebirge (34) bei ca. 1250 m und im Harz bei ca. 1000 m Höhe.

Die klimatische Waldgrenze ist eine sensible Grenze, an der schon geringe klimatische Veränderungen erhebliche Veränderungen im Erscheinungsbild der Vegetation zur Folge haben, und daher eignet sich die klimatische Waldgrenze insbeondere zum Studium von Klimawandel. Damit Wald wachsen kann, ist eine Vegetationsperiode von mindestens zehn Wochen mit Durchschnittsthemperaturen von mindestens +10 °C erforderlich. Wie kalt es im Winter wird, ist hingegen nicht wesentlich. So befindet sich z.B. ein Kältepol (35) der Nordhalbkugel bei Werchojansk in Ost-Sibirien, wo Temperaturen bis -67,8 °C gemessen wurden, im Bereich des Borealen Nadelwaldes. Die kälteste Temperatur in Schweden von -53 °C wurde im Jahre 1941 in der Gemeinde Vilhelmina in der Provinz Västerbottens län in Lappland gemessen. Im obersten Teil des Waldes an der Waldgrenze befindet sich eine Krummholzzone (36). Im skandinavischen Gebirge wird dieser oberste Teil des Waldes an der Waldgrenze über eine Höhendistanz von etwa 150 m von Fjällbirken gebildet, die vom Wind und den winterlichen Schneemassen oft bizarr geformt wurden. In den Alpen hingegen wird der Bergwald an der Waldgrenze von Legfören an besonnten Hängen und Grünerlen an schattigen Standorten gebildet.

Die waldfreie subarktische Tundra der subpolaren Klimazone wird im skandinavischen Gebirge “Kahles Fjell” genannt, doch auch hier wachsen Bäume wie z.B. Birken und Weiden, die Bestandteil der Pflanzengesellschaften der subarktischen Tundra sind. Diese Bäume werden jedoch kaum höher als knöchelhoch, und sie schmiegen sich kriechwüchsig dem Boden an. Ihre Laubblätter sind winzig und meist kleiner als 1 cm. Hebt man die kriechwüchsigen Stämmchen dieser Bonsaiformen etwas vom Boden an, wird deutlich, daß diese durchaus Längen von mehr als einem Meter erreichen können. Mithilfe des Kriechwuchses können diese Bäume die extremen winterlichen Klimabedingungen im langen Winter der subarktischen Tundra unter der schützenden Schneedecke überdauern, während oberhalb der Schneebedeckung sich in der kahlen subpolaten Landschaft Schneestürme ungehindert entfalten können, wobei jegliche Vegetation oberhalb der schützenden Schneedecke der Abrasion durch die vom Wind mitgeführten Schneekristalle ausgesetzt ist, deren Wirkung ähnlich der eines Sandstrahlgebläses ist.

Bei unseren Touren über das Fjell (37) kann man diese faszinierende subarktische Landschaft kennenlernen. Ein besonderes Erlebnis sind solche Touren im Winter, die auf dem kahlen Fjell den Charakter von Polarexpeditionen haben können. Mit einem Pulka (38) kann man dort in diesen einsamen Winterlandschaften wochenlang unterwegs sein.

Friluftsliv, Naturerlebnispädagogik und Naturschutz

Solche Themen sind stets Thema meiner Touren, die den Charakter von naturkundlichen Exkursionen haben. Insbesondere die Touren des Tourenveranstalters Rucksack-Reisen sind für die Umsetzung naturerlebnispädagogischer und umweltpädagogischer Konzepte ideal und prädestiniert. Die Tourteilnehmer sollen nicht nur eine erlebnisreiche Tour haben, sondern zugleich soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, etwas über die faszinierende Natur und die abwechslungsreichen Naturlandschaften lernen zu können.

Wir leben heute zunehmend in künstlichen und virtuellen Welten, die unsere Wahrnehmungen und Erfahrungen prädisponieren, prägen und formen. Hinzu kommt die Konsumkultur, die Ablenkungen, Zerstreuungen und seichte Vergnügungen produziert und vermarktet, sowie die permanente Beeinflussung durch Massenmedien einer Massengesellschaft. In einer permanent beschleunigten Gesellschaft durchhasten wir automobil die Landschaften, die abgeschirmt von unseren sinnlichen Wahrnehmungen lediglich durch die Windschutzscheibe flüchtig zur Kenntnis genommen werden. Jegliche Intensität und Authentizität der Wahrnehmung von „Welt, „Natur“ und „Wirklichkeit“ ist in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft verloren gegangen, und dies erreicht nun im angebrochenen digitaltechnischen Zeitalter gänzlich neue Außmaße, Intensitäten und Qualitäten der Entfremdung des Menschen.

Uns wird erzählt, das Zeitalter der Entdeckungen sei vorbei, alle Berge seien bestiegen, alle Kontinente, Ozeane, Polargebiete, Wüsten und Wälder seien durchquert, alle Flüsse befahren, und es gäbe nichts Unbekanntes mehr zu erforschen, wir könnten uns nur noch auf schon vielfach begangenen Pfaden bewegen und uns ein Bild der Welt standardisiert und vorgefertigt von den Medien, insbesondere dem Fernsehen, bequem im Sessel präsentieren lassen. Doch der Drang, zu entdecken, zu erforschen, zu hinterfragen, Herausforderungen zu suchen, selbst zu sehen und zu begreifen, eigene Erfahrungen zu sammeln, Erkenntnisse zu erlangen und diese zu kommunizieren, das ist alles unmittelbarer und integraler Bestandteil unseres Menschseins, sodaß wir uns immer wieder neu auf Entdeckungsreisen begeben und Herausforderungen in der Natur suchen.

In einer Zeit, in der technisch alles machbar und erzwingbar erscheint, in der die Natur und auch die Natur des Menschen und die Gesellschaft als technisch beherrschbar, als kontrollier- und steuerbar gilt, in der wir gewohnt sind, zum Erreichen von Zielen die Gewalt der technischen Mittel zu steigern, als ein Denken und Handeln in Alternativen zuzulassen, in der wir energieressourcenaufwendig bequem und klimatisiert in Rekordzeit in alle entlegenen Winkel der Welt reisen können und uns in T-shirt, Shorts und Flipflops in atemberaubende und schwindelerregende Höhen der Berge liften lassen können, eröffnet ein Zurück zum menschlichen Maß, zu selbstgesetzten Herausforderungen "by fair means" neue Möglichkeitsräume für das persönliche Abenteuer.

Für den geo- und biowissenschaftlich sowie historisch-anthropologisch Kundigen ist die Landschaft ein aufgeschlagenes und zu lesendes Geschichtsbuch, und der Boden ein Archiv der Geschichte der Erde und des Lebens, der Natur und der Menschheit. Doch die Landschaft zu „lesen“ vermag nur der, der sich darum bemüht und diese nicht mit Ignoranz durchhastet. Eine geeignete Form des Reisens und ein angemessener Reisestil ist eine Voraussetzung, wie es z.B. Fahrradreisen, Wandern und Reisen mit dem Kanu ermöglichen. Die Reiseart und die Fortbewegungsform sind ebenso wie der Aufenthalt in der Natur zu allen Tages- und Jahreszeiten zugleich wesentliches Wahrnehmungsmittel sowie Erfahrungs- und Erkenntnismethode. Diese methodische Praxis hebt zugleich ein Stück weit die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur auf. In wesentlichen Teilen kann diese methodische Praxis auf Fridtjof Nansen (1861-1930) (39) und sein Konzept des „Friluftsliv“ (Freiluftleben) (40) zurückgeführt werden.

Friluftsliv, das Leben in und mit der Natur zu jeder Jahreszeit ist mit Konzepten von Erlebnispädagogik (41), Outdoor, Natursport (42) und Expedition (43) nicht in Gänze identisch. Es ist das Leben in und mit der freien Natur, das Leben und Lernen in, von und mit der Natur sowie durch die Natur mittels Naturerlebnis, unmittelbarer Naturerfahrung, der Bewältigung selbstgesetzter Herausforderungen alleine oder gemeinsam mit anderen jenseits des Konkurrenzprinzips, „by fair means“ aus eigener Kraft und weitestgehend ohne technische Hilfsmittel. Im Zentrum steht das einfache Leben, die Harmonie mit der Natur und das Bemühen, Verständnis für die Natur zu entwickeln, was nur in der Natur gelingen kann, sodaß Verantwortungsbewußtsein für die Natur entstehen kann.

Der Polarforscher Fridtjof Nansen trug zur Popularität von Skifahren und Friluftsliv bei und er nannte Friluftsliv das „freie, einfache Leben, in frischer Luft, das uns das Privileg wiedergibt, das zu tun, was die ursprüngliche Bestimmung des Menschen ist.“ Doch Friluftsliv entzieht sich einer einheitlichen, allgemeinverbindlichen Definition, seine kulturgeschichtlichen Grundlagen sind überaus vielschichtig und heterogen und sie verweisen unter anderem auf Jean-Jaques Rousseau (44), Henry David Thoreau (45) und Arne Næss (deep ecology) (46).

Es werden ein Stück weit die Grenzen aufgehoben und überschritten, die unsere Kultur durchdringen und bestimmen: Die Grenzen des Dualismus einer einerseits vom Menschen geschaffenen technischen Zivilisation und ihrer künstlichen, nach monofunktionaler Zweckrationalität und instrumenteller Vernunft gestalteten Umwelt, sowie einer zurückgedrängten, dem Menschen nur noch äußerlichen, ihn nicht mehr unmittelbar berührenden, ihm zunehmend fremden Natur, die nur noch als auszubeutendes Rohstofflager wahrgenommen und begriffen wird, die einer fortschreitenden technischen Durchdringung der Welt immer mehr weichen muß und in Reservate abgedrängt wird. In unserer technischen Zivilisation, in der technisch alles machbar und erzwingbar erscheint, in der die Natur und auch die Natur des Menschen und die Gesellschaft als technisch beherrschbar, als kontrollier- und steuerbar gilt, in der sich die Beherrschung und Ausbeutung der Natur in der Beherrschung und Ausbeutung des Menschen fortsetzt, in der wir gewohnt sind, zum Erreichen von Zielen die Gewalt der technischen Mittel zu steigern, als ein Denken und Handeln in Alternativen zuzulassen, eröffnen sich in der Einsamkeit der Natur Räume der Freiheit.

Die Entfremdung von der Natur ist eine Entfremdung von unserem blauen Planeten als einem lebenden dynamischen System, mit dem der Mensch über einen gemeinsamen evolutions-ökologischen Prozeß aufs Engste verbunden ist, und was von unserem modernen, geodynamisch fundierten evolutions-ökologischen Weltbild zum Ausdruck gebracht wird.

Die meisten Menschen leben heute naturentfremdet in künstlichen, urbanen Umwelten und virtuellen Realitäten, sodaß unsere Touren ein unmittelbares Naturerlebnis bieten und Naturerfahrung ermöglichen. Ich bin davon überzeugt, daß Naturschutz (47) nur dann gelingen kann und Erfolg haben kann, wenn die Menschen die Schönheiten (48) der Natur selbst kennenlernen können und die Erhabenheit (49) der Landschaften unmittelbar selbst erleben können und auf dieser Grundlage die Zusammenhänge und Interdependenzen in der Natur zu begreifen und zu verstehen lernen. Dafür sind abenteuerliche Outdoortouren mit Expeditionscharakter sowohl ein exzellentes natur- und umweltpädagogisches Konzept, als auch ein exzellentes erlebnispädagogisches Konzept, und sie sind zudem ein Bestandteil eines demokratischen Naturschutzkonzeptes.

Naturschutz kann nicht gelingen, wenn die Menschen aus der Natur ausgegrenzt werden und sie keine Möglichkeit zum Naturerlebnis haben und sie stattdessen genötigt werden, sich ausschließlich in künstlichen Umwelten urbaner Ghettos aufzuhalten, wo sie verwaltet, überwacht und kontrolliert werden und dort von unserer Konsumkultur mit Ablenkungen, Zerstreuungen und seichten Vergnügungen beschäftigt und ruhig gestellt werden. Die Landschaften werden zunehmend nach den Interessen der industriellen Land- und Forstwirtschaft umgestaltet, deren sterile und gleichförmige Monokulturen sich weltweit rasant ausweiten, und Naturschutz kann nur in kleinen verbleibenden Nischen stattfinden. Beim Naturschutz konkurrieren autoritäre Konzepte, die Mensch und Natur als unvereinbare Gegensätze begreifen und die die Menschen aus der Natur ausgrenzen wollen, mit demokratischen Konzepten, die die Menschen einbeziehen wollen. Während überall die Natur umgestaltet, planiert, verbaut und zerstört wird und sich sterile und gleichförmige Monokulturen rasant ausweiten, errichtet autoritäre Naturschutzpraxis in wenigen kleinen Naturschutzgebieten ein Regime, das die Menschen als Bedrohung gängelt, einschränkt und ausgrenzt, sodaß Natur zu einem dem Menschen entfremdeten musealen Ausstellungsstück von Seltenheitswert wird.

Demokratische Naturschutzkonzepte setzen hingegen den allgemeinen und weitgehend uneingeschränkten Zugang zur Landschaft und zur Natur voraus, aus der die Menschen nicht ausgesperrt werden dürfen. Naturerlebnispädagogik ist dabei eine Methode, den naturentfremdeten Menschen unserer Konsumkultur der fortgeschrittenen Industriegesellschaft einen Zugang und Kontakt zur Natur mit persönlicher Naturerfahrung und einem Naturerlebnis zu ermöglichen. Der Gegensatz Mensch – Natur wird damit ein Stück weit aufgehoben, sodaß ein unverfremdetes Naturverständnis erlangt werden kann. Ich bin davon überzeugt, daß nur derjenige, der die Natur selbst kennen gelernt hat und ihre Zusammenhänge und Interdependenzen verstehen gelernt hat, diese auch wirksam schützen kann.

Monokulturen und Biodiversitätskrise im Anthropozän

Das schwedisch-norwegische Grenzland ist aufgrund des rauhen Klimas mit kurzen und kühlen Sommern und langen Wintern, der bergigen Höhenlagen und der kargen, oft steinigen Böden nur sehr dünn besiedelt. So beträgt die Bevölkerungsdichte auf dem Gebiet der Gemeinde Älvdalen (50), auf dem sich der Ort Idre befindet, ein Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich beträgt die durchschnittliche Einwohnerzahl der Provinz Dalarnas län (51) 9,5 Einwohner pro qkm, die von gesamt Schweden 21 Einwohner pro qkm und die von Deutschland 226 Einwohner pro qkm. In den kleinen, verstreut in den einsamen Wäldern liegenden Dörfern wurde früher Almwirtschaft betrieben, doch heute ist hier kaum mehr eine konkurrenzfähige Landwirtschaft möglich, zumal in den kühlen und feuchten Sommern häufig die Heuernte schlecht ausfiel. So verbleibt die Forstwirtschaft. Auch in Skandinavien prägen heute große, sterile und gleichförmige Kiefern- und Fichtenmonokulturen das Erscheinungsbild des Waldes.

Es stellt sich die Frage, warum in Europa großflächige Kiefern- und Fichtenmonokulturen dominieren und nicht natürliche, standortgerechte Mischwälder, die sich dort im Zuge einer Sukzessionsfolge (52) als Klimaxzustand etablieren würden. Das Erscheinungsbild des Waldes (53) änderte sich durch die Einwirkungen des Menschen erheblich im Laufe der Zeit, was die Geschichte des Waldes aufzeigt (54). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Zuge der Entstehung der modernen Forstwirtschaft (55) aus forstwirtschaftlichen Erwägungen heraus großflächige Kiefern- und Fichtenmonokulturen angelegt, die auch heute noch überwiegend das Erscheinungsbild des Waldes prägen. Anstatt auf natürlichen Wald als einer artenreichen Biozönose (56) treffen wir somit heute überall auf artenarme Monokulturen (57) forstwirtschaftlicher Nutzholzplantagen (58), die sich durch sehr geringe Biodiversität (59) auszeichnen. Auch im skandinavischen Gebirge besteht heute der Wald nahezu vollständig aus Kiefern- und Fichtenmonokulturen. Die sich weltweit permanent ausdehnenden Monokulturen der industriellen Land- und Forstwirtschaft sind die Hauptursache des globalen Verlustes an Biodiversität und des rasanten Artensterbens (60). Im gegenwärtigen Erdzeitalter des Anthropozän (61) ereignet sich derzeit das sechste Massenaussterben (62) der Erdgeschichte, und dies ist noch vor dem sogenannten „Klimawandel“ das größte ökologische Problem.

Wie dargestellt ist das Klimageschehen hochgradig komplex mit einer kaum zu überblickenden Vielzahl von Interdependenzen und mikroklimatischen landschaftlichen Differenzierungen, und diese wandeln sich auf unserem dynamischen Planeten permanent, wie auch die Klimageschichte (63) aufzeigt. Insbesondere besteht eine wechselseitige Interdependenz zwischen Klima und Vegetation, wie Alexander von Humboldt hervorgehoben hat. Die gegenwärtige Debatte um das Thema des sogenannten „Klimawandels“ vollzieht eine doppelte Reduktion des komplexen Themenzusammenhangs: Zum Einen wird die komplexe Vielfalt der ökologischen Krise auf ein einziges Thema reduziert: den sogenannten Klimawandel. Zum Anderen wird die hochgradige Komplexität und Interdependenz des Klimageschehens auf einen einzigen Faktor reduziert: den sogenannten Treibhauseffekt. Zweifellos war die Ökologiedebatte und die Ökologiebewegung vor dem Einsetzen der Kampagne (64) um den sogenannten Klimawandel in Analyse und Praxis erheblich weiter fortgeschritten.

Die Kritik an der industriellen Forstwirtschaft und der durch sie bewirkten Umwandlung der Wälder in monotone, gleichförmige und artenarme Nutzholzplantagen mit sehr geringer Biodiversität ist erfoderlich, denn die forstindustrielle Umwandlung artenreicher natürlicher Wälder in gleichförmige und monotone Nutzholzplantagen schreitet weltweit weiter voran, wobei die industrielle Forstwirtschaft „Wald“ als eine Ansammlung von Holzgewächsen begreift, die sich zweckrational ausschließlich über den Nutzholzertrag in Kubikmeter pro Hektar und Jahr bemessen und quantifizieren läßt, und dem Wald als Ökosystem keinerlei Bedeutung und Wert zukommt. So sind die sogenannten „Waldschäden“ wie Borkenkäferplagen, großflächiger Windbruch und Waldbrandgefahr überhaupt erst ein Produkt der Bewirtschaftungsmethoden der modernen industriellen Forstwirtschaft und der durch sie geschaffenen gleichförmigen und sterilen Monokulturen, doch die industrielle Forstwirtschaft leugnet einen Kausalzusammenhang, was auch beim Wikipedia-Artikel zum Thema „Waldschäden“ (65) deutlich wird.

Warum expandieren weltweit die gleichförmigen und sterilen Monokulturen der industriellen Forstwirtschaft auf Kosten naturnaher artenreicher Wälder? In der Industriegesellschaft werden sowohl die Natur, als auch die Gesellschaft gemäß „instrumenteller Vernunft“ (66) (Max Horkheimer) zweckrational zugerichtet und in sterile, gleichförmige Monokulturen umgewandelt, und jegliche Vielfalt geht dabei verloren (67). Die fortgeschrittene Industriegesellschaft hat das Ziel, permanentes Wirtschaftswachstum zu erzwingen, wofür sämtliche Bereiche der Gesellschaft zugerichtet und gleichgeschaltet werden. Mit der permanenten Ausweitung des Konsums verbunden ist ein permanent wachsender Verbrauch von Rohstoffen und eine permanent wachsende Verschwendung von Energieressourcen mit der Folge sich ausweitender Naturzerstörungen. Ebenso wird im auf Hochtouren laufenden industriellen Produktionsprozeß die menschliche Arbeits- und Lebenszeit verschwendet. Immer weitere gesellschaftliche Bereiche werden ökonomischem Kalkül unterworfen, zweckrational zugerichtet und gemäß instrumenteller Vernunft gleichgeschaltet und industrialisiert.

Die alternativlose Notwenigkeit permanenten Wirtschaftswachstums ist nicht nur Produkt einer Medienkampagne, es ist vielmehr die Grundlage nahezu jeglicher wirtschaftlicher und politischer Theorie und Praxis (68). Nur durch permanentes Wirtschaftswachstum, das im Allgemeinen in Form des Bruttosozialprodukts (BSP) gemessen wird, entsteht nach allgemeiner Auffassung Wohlstand und Lebensqualität, und diese messen sich in der Menge der konsumierbaren Industrie-Produkte und Waren. In der Konsumgesellschaft (69), die zugleich eine Wegwerfgesellschaft ist, werden die Menschen auf die Rolle und Funktion von Konsumenten standardisierter Industriefertigprodukte reduziert und es verkümmert ihre Kreativität und Initiative. Folge ist eine Konsumkultur, die durch Passivität und Bequemlichkeit, durch Ablenkungen, Zerstreuungen und seichte Vergnügungen, durch Besinnungs- und Reflektionslosigkeit geprägt ist. Die Konsumkultur verhindert, daß die Menschen nach dem Modell der Maslowschen Bedürfnishierarchie (70) die Ebene der Transzendenz erreichen. In der Konsumkultur bleiben sie Gefangene nicht reflektierter Leidenschaften und manipulierter Wünsche. Die Konsumkultur ist nach der Analyse des Sozialpsychologen Erich Fromm (1900-1980) vom Haben und nicht vom Sein bestimmt: „Wenn die Menschen jemals frei werden, das heißt dem Zwang entrinnen sollen, die Industrie durch pathologisch übersteigerten Konsum auf Touren zu halten, dann ist eine radikale Änderung des Wirtschaftssystems vonnöten“ (71).

Der Umgang mit dem Rohstoff Holz in unserer Konsumgesellschaft entwertet diesen zu einem Wegwerfprodukt, und immer größere Mengen an Holz, die zu immer kurzlebigeren Produkten verarbeitet werden, müssen den Wirtschaftsprozeß passieren, um weiteres Wirtschaftswachstum der mit dem Rohstoff Holz verbundenen Branchen zu gewährleisten. Es besteht also auch hier ein Wachstumszwang (72), da sich in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft scheinbar sämtliche wirtschaftlichen, politischen und sozialen Probleme durch permanentes Wirtschaftswachstum lösen lassen. Die ökologische Krise bildet hingegen eine Ausnahme, sodaß es seit Anfang der 70er Jahre eine Wachstumskritik (73) gibt. Das Konzept eines sogenannten „Grünen Wachstums“ (74) ist jedoch der Versuch, der Wachstumskritik auszuweichen und das Dogma des Wirtschaftswachstums zu retten. Erforderlich ist eine stationäre Wirtschaft (75) im Sinne von Subsistenzwirtschaft (76). Wenn wir zukünftig naturnahe artenreiche Wälder mit hoher Biodiversität haben wollen, ist somit ein Abschied vom Dogma des Wirtschaftswachstums und ein anderer gesellschaftlicher Umgang mit dem Rohstoff Holz erforderlich.

In den Naturschutzgebieten im Skandinavischen Gebirge wird keine Forstwirtschaft betrieben, sodaß die natürliche Vegetation dort erhalten ist. Hier kann man einen Eindruck davon gewinnen, wie naturbelassene Wälder mit mehrhundertjährigen Bäumen im Gegensatz zu den gleichförmigen Monokulturen der industriellen Forstwirtschaft aussehen.

Rewilding Europe

Aufgrund der Reliefunterschiede der bergigen Landschaft und der über die Baumgrenze, die in norra Dalarna je nach Geländeexposition bei 750 bis 900 m Höhe liegt, reichenden Fjellgebiete bietet die Landschaft vielfältige Lebensräume in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen. Zahlreiche freilebende Tierarten, die woanders in Europa verdrängt oder ausgestorben sind, finden hier noch weitgehend ungestörte Lebensräume. Neben den omnipräsenten Elchen (77) sind dies Rentiere (78), deren südliche Verbreitungsgrenze in Skandinavien bis nach Idre reicht, des Weiteren u.a. einige wenige Bären (79), Luchse, Wölfe, Vielfraße (80), Steinadler, Auerhühner, aber auch einige wenige Moschusochsen (81), die vor einigen Jahren vom Dovre Fjell in Norwegen abwanderten. Die Population der Moschusochsen scheint allerdings zu gering zu sein, um dort dauerhaft Bestand haben zu können.

In der Industriegesellschaft werden sämtliche Landschaften, die Natur und ebenso die Menschen und die Gesellschaft gemäß Instrumenteller Vernunft zweckrational zugerichtet und in sterile, gleichförmige Monokulturen umgewandelt, und jegliche Vielfalt geht dabei verloren. Folge dieser zweckrationalen gleichförmigen Uniformierung und sterilen Gleichschaltung ist der feststellbare Verlust an Biodiversität, die Zerstörung der Biosphäre und das rasante Artensterben. In Europa gibt es heute nur noch wenige Gebiete, die als Wildnis (82) bezeichnet werden können, und einige von diesen befinden sich an der nördlichen Periferie Europas. Rewilding (83) ist ein ökologisches Konzept, das darauf abzielt, Naturlandschaften mit ihrer natürlichen Flora und Fauna zu erhalten und diese durch Renaturierung (84) wieder herzustellen und natürliche ökologische Prozesse im Sinne von Prozeßschutz (85) wieder herzustellen.

Es reicht jedoch nicht aus, lediglich Naturschutzgebiete auszuweiten, selbst wenn diese 50% der Erdoberfläche umfassen sollte, wie der Biologe Edward O. Wilson vorschlägt (86). Erforderlich ist vielmehr eine umfassende Renaturierung der gemäß Instrumenteller Vernunft zweckrational zugerichteten Landschaften und einer Änderung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise, die damit einher gehen muß. Diese zukünftige Lebens- und Wirtschaftsweise muß so gestaltet sein, daß diese von dem primären Ziel, die natürliche Vielfalt und Biodiversität zu fördern, in Gänze durchdrungen ist. Dies bedeutet nichts anderes als eine entgegengesetzte Richtung der heutigen Entwicklungstrends, die auf eine Zerstörung jeglicher Vielfalt abzielen.

Renaturierungen verstanden als Prozeßschutz müssen nicht aufwändig und teuer sein, wenn sie von dem Konzept „Natur Natur sein lassen“ getragen werden. Das Konzept „Natur Natur sein lassen“ ist ein Leitbild des Naturschutzes, das in den Nationalpark-Informationseinrichtungen des Biosphärenreservates (87) Wattenmeer (88) vorgestellt und vermittelt wird, wie z.B. im Nationalparkhaus „Wattwelten“ auf der Nordseeinsel Norderney. Den natürlichen Prozessen, der Dynamik, die jegliche Formen in der Natur schafft und erhält, soll der erforderliche Raum belassen werden, sodaß nicht versucht wird, die Natur zweckrational zuzurichten und dafür ihre Prozeßdynamiken zu unterdrücken, wie es ingenieurtechnische Maßnahmen der Landschaftsverbauung und Regulierung praktizieren, sondern vielmehr sollen diese natürlichen Prozeßdynamiken verstanden und erhalten werden, sodaß der Mensch sich diesen mit seiner Lebens- und Wirtschaftsweise anpaßt.

Die Individuenzahl vieler Wildtierpopulationen ist geringer, als die einsamen Naturlandschaften an der nördlichen Periferie Europas und im skandinavischen Bergland erwarten lassen, obwohl sich Schweden in den Darstellungen der Tourismuswerbung als Naturparadies präsentiert. So beträgt in Schweden die Zahl der Bären ca. 3200, der Luchse ca. 1500 und der Wölfe ca. 250 Individuen. Dagegen tummeln sich in schwedischen Wäldern annähernd 500.000 Elche, sodaß statistisch betrachtet etwa ein Elch auf 20 Schweden kommt. Einen nicht unwesentlichen Einfluß auf diese Bestandszahlen hat die zahlreiche Lobby der Jäger. Die Jagd ist in Schweden populär, und jährlich erlegen die Jäger in der zweiwöchigen Jagdsaison im September ca. 100.000 Elche, doch die Zahl der Elche nimmt trotzdem weiter zu. Wölfe, Luchse und Bären sind die natürlichen Konkurrenten der gefüllten Kühltruhen der Jäger, sodaß deren Anzahl klein gehalten wird. Doch auch die traditionell von Rentierhaltung lebenden Samen (89) haben ein Interesse an geringen Bestandszahlen der Raubtiere. Immerhin leben in Lappland (Sápmi) – ein Gebiet, das sich im Norden Europas über die Territorien von Norwegen, Schweden, Finnland und Rußland (Karelien) erstreckt – etwa 500.000 Rentiere. So besteht in Europa die anachronistische Situation, daß es in mehreren dichtbesiedelten Ländern, wie z.B. Italien und Spanien, aber auch kleineren Nachbarländern wie Estland, Lettland und Litauen, oder ärmeren Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Serbien und Albanien z.B. für Wölfe mehr Lebensraum gibt, als in Schweden.

Die südliche Verbreitungsgrenze der Rentiere reicht in Skandinavien bis in die Region von Idre. Auf den benachbarten Fjellgebieten von Nipfjäll und Städjan sowie den angrenzenden Wäldern und oft auch entlang der Landstraßen lassen sich häufig größere Herden von z.T. mehr als 100 Rentieren beobachten. Während die Sommerweidegebiete der Rentiere oberhalb der Baumgrenze auf dem kahlen Fjell liegen, wandern die Rentierherden zum Winter hinab in die geschützten und bewaldeten Tallagen. Entsprechend der Verbreitung der Rentiere reichen die Siedlungsgebiete der traditionell eng mit der Nutzung der Rentiere verbundenen Samen ebenfalls bis nach Idre.

Das weiter südwestlich gelegene Fulufjäll als südlichstes schwedisches Fjellgebiet liegt allerdings südlich der Verbreitungsgrenze der Rentiere. Die Frage, warum auf dem Fulufjäll keine Rentiere vorkommen, obwohl offenkundig die naturräumlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind, wird kontrovers diskutiert, blieb jedoch bislang ohne zufriedenstellende Antwort. Das Fehlen der Rentiere ist sicherlich ein Grund dafür, daß auf dem Fulufjäll eine besonders artenreiche Moos- und Flechtenvegetation vorkommt. Im Jahre 2002 wurde der Nationalpark Fulufjäll (90) eingerichtet, der ein Areal von 40.000 ha umfaßt. Ein Naturpark-Informationszentrum (Naturum) in der Nähe des Wasserfalls Njupeskär bringt den Besuchern in museumspädagogisch exellent aufbereiteten Ausstellungen die Tier- und Pflanzenwelt des Fulufjälls nahe (91).

Diese faszinierende Naturlandschaft bietet mit ihren schier endlosen Wäldern, einsamen Seen, Flüssen, Mooren und Fjellgebieten vielfältige, inbesondere auch touristische Potentiale. Bekannt wurde die Region Dalarna insbesondere durch die Reise des Naturforschers Carl von Linné im Jahre 1734, der zuvor im Jahre 1732 das damals weitgehend unbekannte Lappland bereist hatte.

Naturschutz und Tourismus als Bestandteile von Entspannungspolitik

Grenzregionen waren in der Vergangenheit häufig abgelegene, dünn besiedelte und strukturschwache Regionen, in denen sich die miteinander konkurrierenden Staaten gegeneinander abgrenzten und sich gegenseitig militärisch bedrohten. Die Geografen Friedrich Ratzel (1844-1904), Karl Haushofer (1869-1946) und Otto Maull (1887-1957) können mit der Theorie des Staates als “Raumorganismus” als Beispiel für ein solches, mittlerweile glücklicherweise weitgehend überwundenes Konzept der Staatenkonkurrenz genannt werden. Naturpotentiale blieben dadurch in Grenzregionen oft erhalten. Heute, im Zeitalter der Staatenkooperation, versuchen Länder vielfach gemeinsam, diese grenznahen Naturlandschaften durch Schutzprogramme zu erhalten und gleichzeitig einen naturverträglichen Tourismus zu fördern, der die Grenzregionen zu einem gemeinsamen und verbindenden Raum der Begegnung, des kulturellen Austausches und der Völkerverständigung werden läßt.

In Europa gibt es mittlerweile zahlreiche Beispiele für derartige gelungene grenzübergreifende Konzeptionen. Schon als Schüler hatte ich bei meinen zahlreichen Fahrradexkursionen von meinem damaligen Wohnort Mönchengladbach aus den Naturpark Maas-Schwalm-Nette (92) im Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien ausgiebig kennengelernt, und dieser ist Bestandteil einer Europaregion (93). Als weitere Beispiele können u.a. aufgeführt werden der Naturpark Unteres Odertal (94) in der polnisch-deutschen Grenzregion, der Nationalpark Sächsische Schweiz/Ceské Svýcarsko (95) in der Grenzregion zwischen Sachsen und Tschechien, der Nationalpark Bayerischer Wald/Sumava/Mühlviertel (96) als größtem zusammenhängendem Waldgebiet Mitteleuropas im Dreiländereck zwischen Bayern, Tschechien und Österreich, der Karkonoski Park Narodowy in den Sudeten im polnisch-tschechischen Grenzgebiet, und der Naturpark Baltisches Seengebiet im Dreiländereck zwischen Lettland, Litauen und Belarus. Europaweit setzt sich die PAN Parks Foundation für den Schutz von Naturlandschaften ein (97).

Die schwedisch-norwegische Grenzregion im skandinavischen Gebirge kann als ein weiteres gelungenes Beispiel für eine derartige grenzüberschreitende Kooperation hervorgehoben werden (98), die auch vom schwedischen Tourismusverband (99) und vom norwegischen Tourismusverband (100) gefördert wird. Doch so friedlich, wie diese Region heute erscheint, war es auch hier im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet nicht immer gewesen. 1905 drohte bei der Auflösung der schwedisch-norwegischen Union (101) ein bewaffneter Konflikt, der Dank des diplomatischen Engagements des Polarforschers und Diplomaten Fridtjof Nansen (1861-1930) verhindert werden konnte (102).

Die Geschichte der Ostseeregion, deren Bestandteil Skandinavien ist, ist geprägt von einer mehr als tausendjährigen Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in der Ostseeregion, und für diese wurde der Begriff „Dominum maris baltici“ (103) geprägt. Im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges (104) erlangte Schweden als Großmacht im nördlichen Europa das Dominum maris baltici (105). In diesem Zeitraum erweiterte das Königreich Schweden seinen Territorialbesitz in der Ostseeregion erheblich. Auch das damalige Königreich Dänemark-Norwegen (106) mußte im Frieden von Brömsebro (107) im Jahre 1645 Territorien an Schweden abtreten, darunter Jämtland, Härjedalen und auch den heutigen Nordwesten der Provinz Dalarna mit den Städten Idre und Särna. Im Finnskogszentrum in Lekvattnet in der Nähe der Stadt Torsby in Värmland, das Bestandteil des Värmlandsmuseum (108) ist, und das wir regelmäßig im Rahmen unserer mehrtägigen Kanutour „Abenteuer im Norden“ besuchen, ist dargestellt, daß im 17. Jahrhundert aufgrund der zahlreichen Kriege, die die schwedischen Könige damals führten, ca. ein Drittel der männlichen Bevölkerung eines jeden Jahrgangs ums Leben gekommen ist. Die schwedische Vorherrschaft in der Ostseeregion wurde im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) (109) durch die Großmacht Rußland abgelöst. Aus dem Zeitraum des Zweiten Weltkrieges lassen sich vielerorts im schwedisch-norwegischen Grenzgebiet bauliche Relikte von Militäranlagen und Fortifikationen finden.

Es gilt zu hoffen, daß auch in anderen Weltregionen diese vielversprechenden grenzübergreifenden kooperativen Konzepte aufgegriffen und umgesetzt werden, denn diese Konzepte grenzüberschreitender Kooperation im Bereich Naturschutz und Tourismus können über diese Aspekte hinaus als ein gelungenes Praxismodell für Peacekeeping und angewandte Entspannungspolitik gelten.

Die heutige Reisefreiheit und Kooperation in Europa ist ein wesentliches Ergebnis des KSZE-Prozesses (110). Der KSZE-Prozeß war der zentrale Bestandteil der Entspannungspolitik, und er hatte entscheidend dazu beigetragen, daß der Ost-West-Konflikt und das Zeitalter der Bipolarität ein Ende finden konnten. Getragen war die Entspannungspolitik von dem Konzept „Wandel durch Annäherung“, und der gesamte KSZE-Prozeß war von diesem Konzept geprägt und durchdrungen. So war Ziel des KSZE-Prozesses u.a. die Stärkung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Völkern, was u.a. erfolgen sollte durch die Entwicklung von Kontakten zwischen den Menschen, dies auch durch Förderung von Möglichkeiten für umfassendes Reisen, des weiteren durch eine Steigerung des Austausches von Informationen, und zudem war es Ziel, eine wirksame Ausübung von Rechten und Grundfreiheiten zu fördern und dazu zu ermutigen, wie in der Schlußakte von Helsinki der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vom 01.08.1975 über die Grenzen des „Eisernen Vorhangs“ hinweg vereinbart wurde.

In Europa wird jedoch heute die Reisefreiheit, der Austausch und die Entwicklung von Kontakten zwischen den Menschen wieder zunehmend eingeschränkt. Ethnonationalistische Konflikte nehmen zu, und sie sind seit 1989/90 die größte Herausforderungen für europäische Politik. Daher sind insbesondere heute derartige grenzübergreifende Konzepte aktuell, die Naturschutz und einen umweltverträglichen Tourismus verbinden.

Die vielfältigen landschaftlichen Potentiale des schwedisch-norwegischen Grenzlandes bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für touristische Aktivitäten, sowohl im Sommer, wie auch im Winter. Die zahlreichen Flüsse und Seen locken im Sommer zahlreiche Angler in die Region und auch Kanuten schätzen die einsamen Gewässer. Berge und Fjellgebiete, wie Nipfjäll, Städjan, das Langfjället bei Grövelsjön und das Fulufjäll mit seinen botanischen und geologischen Besonderheiten, sowie die Femundsmarka (111) und das Gebiet um den See Rogen, das bei Quartärforschern insbesondere als Typlokalität von Staffelmoränen bekannt ist, eignen sich sowohl im Sommer als auch im Winter für tagelange Wanderungen, auf denen man außerhalb der Hauptsaison kaum einem Menschen begegnet. Verkehrsarme Straßen bieten sich für ausgedehnte Fahrradtouren an. Der Winter dauert, wie schon weiter oben ausgeführt, hier im mittelschwedischen Bergland im schwedisch-norwegischen Grenzland nördlich des “Limes norrlandicus” mit großer Schneesicherheit annähernd ein halbes Jahr an - einem Zeitraum, in dem nahezu sämtliche Wintersportarten ausgeübt werden können. Sämtliche Infrastruktureinrichtungen, wie Liftanlagen, Abfahrtpisten (Idre Fjäll und Fjätervålen) und gespurte Loipen (Idre Fjäll und Grövelsjön) sind vorhanden. Doch die großartigsten landschaftlichen Eindrücke gewinnt man bei möglichst mehrtägigen Ski-, Schneeschuh- oder Hundeschlittenexkursionen, z.T. mit Expeditionscharakter, in die Einsamkeit der tiefverschneiten Wald-, Berg- und Fjelllandschaften. Für derartige mehrtägige Wintertouren ist ein Pulka das ideale Transportgerät.

Pulka selber bauen

Für eine Wintertour mit Ski oder Schneeschuhen ist ein Pulka ideal: Weit müheloser als mit einem Rucksack lassen sich auch größere Lasten für längere Touren über größere Distanzen vergleichsweise mühelos mit eigener Kraft durch die verschneite Winterlandschaft transportieren, sei es eine Wochenendtour oder eine Grönlanddurchquerung auf den Spuren von Fridtjof Nansen. Die im Handel erhältlichen Pulkas haben hohe Preise, sodaß sich ein Selbstbau anbietet. Im Internet lassen sich einige gute Bauanleitungen finden:

http://www.fjaellwanderung.de/ausruestung/selber-machen/pulka/

https://www.outdoorseiten.net/wiki/Pulka

http://www.gooutdoor.de/index-Dateien/Page622.htm

http://www.bushcraft-deutschland.de/thread/12206-zuggestell-fuer-eine-pulka/

http://www.instant-trout-company.de/Eigenbau%20einer%20Pulka.html

https://roald.jimdo.com/wintersport/pulka-zugschlitten/pulkabau/

http://www.krabach.info/snow_sled/snow_sled.htm

https://www.skipulk.com/wp-content/uploads/2016/03/pulkbook.pdf

http://www.wolfgang-reinelt.de/Outdoor/PulkaHowTo/index.html

Einige weitere, für Wintertouren nützliche Informationen:

http://www.sarekmaniac.de/03_Ausruestung/Ausrustung.htm

http://www.sarekmaniac.de/07_Links/Links.htm

http://www.rgs.org/NR/rdonlyres/6F643E3F-3167-466F-ABED-95F6915FDE2C/0/PolarManual.pdf

http://www.instant-trout-company.de/tipsundtricks.html

Anmerkungen:

1) Vgl.: https://www.rucksack-reisen.de

2) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Forum_Anders_Reisen

Sowie: https://www.forumandersreisen.de

3) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Tourismus-Börse_Berlin

4) Vgl.: https://bvkanu.de

5) Vgl.: https://www.visitidre.se

6) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dalarna

Sowie: https://www.dalarna.se

7) Vgl.: https://www.welcome-scandinavia.com

8) Vgl.: https://www.gammelbyn.se

9) Vgl.: https://www.idrefjall.se

10) Vgl.: https://www.fjatervalen.se

11) Vgl.: https://www.hovfjallet.se

12) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Limes_norrlandicus

13) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Linné

14) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Expedition_nach_Lappland

15)Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Vegetationszone

16) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Borealer_Nadelwald

17) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_von_Humboldt

18) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Vegetationsgeographie

19) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Potenzielle_natürliche_Vegetation

20) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Klimatologie

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte

21) Vgl.: Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt am Main, 1967. Kuhn vertritt die These, daß sich Fortschritt in der Wissenschaft nicht durch kontinuierliche Veränderung, sondern durch revolutionäre Prozesse vollzieht, wobei ein bisher geltendes Erklärungsmodell verworfen und durch ein anderes ersetzt wird. Dieser Vorgang vollzieht sich him Rahmen eines “Paradignmenwechsels”.

22) Vgl. Kapitel 7: „Forschungsreisen mutiger Wissenschaftler erweitern unser Weltbild“ in meinem Text: „Impressionen in Zeiten der ‚Corona-Krise‘ – Ein Reisebericht aus Südamerika“.

23) Vgl.: https://www.grovelsjon.com

24) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulufjäll

Sowie: https://www.dalarna.se/fulufjallet

25) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Postglazial

26) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Polarforschung

27) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Tromsø_Museum

28) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Letzte_Kaltzeit

Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Känozoisches_Eiszeitalter

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Eiszeitalter

Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Quartärforschung

29) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Subpolare_Klimazone

30) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Tundra

31) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Skandinavisches_Gebirge

32) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hardangervidda

33) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wald-_und_Baumgrenze

34) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Riesengebirge

35) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Kältepol

36) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Krummholz

37) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Fjell

38) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Pulka

39) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Fridtjof_Nansen

40) Vgl.: Friedjof Nansen: Freiluftleben. 1920, Leipzig. Vor dem Hintergrund der soeben erfolgten Zivilisationskatastrophe des Ersten Weltkrieges, der zur “Urkatastrophe” des (extremen) 20. Jahrhunderts wurde, stellt Friedjof Nansen (1861-1930) in Anlehnung an den Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) mit „Friluftsliv“ (Freiluftleben) sein Konzept eines einfachen, naturverbundenen Lebens vor, das dazu beitragen soll, die geistigen Grundlagen und Werte der europäischen Kultur zu erneuern. Meine methodische Praxis verstehe ich als eine Weiterentwicklung und Erweiterung dieses Konzeptes.

41) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Erlebnispädagogik

42) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturport

43) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Expedition

44) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Rousseau

45) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_David_Thoreau

46) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Arne_Næss#Deep_Ecology_-_Die_Tiefenökologie

47) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz

48) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Naturschöne

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Ästhetik

49) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Erhabene

50) Vgl.: https://www.alvdalen.se

51) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dalarnas_län

52) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sukzession_(Biologie)

53) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wald

54) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Waldes_in_Mitteleuropa

55) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Forstwirtschaft

56) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Biozönose

57) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Monokultur

58) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Forst

Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswald

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Plantage

59) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Biodiversität

60) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben#Aktuelle_Situation

61) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropozän

62) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben#Das_gegenwärtige_Massenaussterben

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Aussterben#Aktuelle_Situation

63) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Klimageschichte

64) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Kampagne

65) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldschäden

66) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentelle_Vernunft

Sowie: Max Horkheimer: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft. 1974, Frankfurt am Main. Die instrumentelle Vernunft und ihre Kritik bildet die analytische Schlüsselkategorie der Kritischen Theorie der vom Sozialphilosophen Max Horkheimer (1895-1973) begründeten Frankfurter Schule, die auf Grundlage interdisziplinärer geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Analysen eine Synthese von Gesellschafts- und Kulturkritik leistet.

Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Horkheimer#Kritik_der_instrumentellen_Vernunft

67) Vgl.: Zur Geschichte der weltweiten Ausweitung der Monokulturen vgl.: Florian Hurtig: Paradise Lost. Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur. 2020, München.

68) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswachstum

69) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Konsumgesellschaft

70) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnishierarchie

71) Siehe: Erich Fromm: Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. 1979, München. S. 168-169. In seiner Analyse der Konsumgesellschaft, die zu einem Klassiker der Konsumkritik geworden ist, entwirft Erich Fromm das Modell einer neuen Gesellschaft, die auf die Erfordernisse des nicht-entfremdeten, am Sein orientierten Individuums ausgerichtet ist.

Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Fromm

72) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wachstumszwang

73) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wachstumskritik

74) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Grünes_Wachstum

75) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Stationäre_Wirtschaft

76) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Subsistenzwirtschaft

77) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Elch

78) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ren

79) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Braunbär

80) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Vielfr

81) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Moschusochse

82) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wildnis

83) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Rewilding

sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Rewilding_Europe

84) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Renaturierung

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Renaturierungsökologie

Renaturierung war ein von mir insbesondere in den Jahren 1981 bis 1984 bearbeitetes Projekt. Die Ortsgruppen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) (heute: Naturschutzbund Deutschland NABU) in Mönchengladbach, wo ich während meiner Schulzeit wohnte, hatten die Renaturierung insbesondere von Kleingewässern und Feuchtgebieten zu ihrem Arbeitsschwerpunkt gemacht und arbeiteten eng zusammen. An diesem Projekt hatte ich mich über einen Zeitraum von mehreren Jahren beteiligt.

85) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessschutz

86) Vgl.: Edward O. Wilson: Die Hälfte der Erde. Ein Planet kämpft um sein Leben. 2016, München. Sowie: Edward O. Wilson: Der Wert der Vielfalt. Die Bedrohung des Artenreichtums und das Überleben des Menschen. 1995, München.

87) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Biospärenreservat

88) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wattenmeer_(Nordsee)

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Niedersächsisches_Wattenmeer

Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Schleswig-Holsteinisches_Wattenmeer

Des Weiteren: https://www.nationalparkhaus-wattenmeer.de/liste-der-nationalparkhaeuser

89) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Samen_(Volk)

sowie: https://www.samer.se

90) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Fulufjället

sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulufjellet-Nationalpark

91) Vgl.: https://www.naturumfulufjallet.se

92) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturpark_Maas-Schwalm-Nette

Sowie: https://www.naturpark-msn.de

93) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Europaregion

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Euregio_Maas-Rhein

94) Vgl.: https://www.nationalpark-unteres-odertal.de

95) Vgl.: https://www.cheskesvycarsko.cz

96) Vgl.: https://www.waldwildnis.de

Sowie: https://www.npsumava.cz

97) Vgl.: https://www.panparks.org

98) Vgl.: https://www.graenslandet.se

99) Vgl.: https://www.svenskaturistforeningen.se

100) Vgl.: http://deutsch.turistforeningen.no/

101) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Union_zwischen_Schweden_und_Norwegen

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Norwegens#Union_mit_Schweden_(1814-1905)

102) Vgl.: Fridtjof Nansen: Norwegen und die Union mit Schweden. 1905, Leipzig.

103) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dominium_maris_baltici

104) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreißigjähriger_Krieg

105) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Schwedens#Schweden_als_Großmacht_(1611-1719)

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedisches_Reich

106) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Norwegens#Union_mit_Dänemark_(1523-1814)

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Dänemark-Norwegen

107) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Frieden_von_Brömsebro

108) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Värmlands_Museum

109) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Nordischer_Krieg

110) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/KSZE

Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Paris

Der KSZE-Prozeß ist dokumentiert in: Europäische Menschenrechtsdokumente und der KSZE-Prozeß. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen. 1995, Bonn. S. 219-457. Wenn man heute die Dokumente des gesamten KSZE-Prozesses noch einmal liest, wird deutlich, wie erheblich die heutige Politik in Europa vom KSZE-Prozeß und dessen Intentionen abgewichen ist. Die Beendigung des KSZE-Prozesses Mitte der 90er Jahre korreliert signifikant mit der Zunahme von Krisen, Konflikten und Kriegen in Europa, die wir seither feststellen müssen.

111) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Femundsmarka-Nationalpark

Sowie: https://www.femunden.no

Weiterführende Internetseiten:

https://www.forumandersreisen.de

https://www.rucksack-reisen.de

https://www.welcome-scandinavia.com

https://www.gammelbyn.se

https://www.svenskaturistforeningen.se

http://deutsch.turistforeningen.no/

https://www.norrmagazin.de

https://www.visitidre.se

https://www.idrefjall.se

https://www.fjatervalen.se

https://www.hovfjallet.se

https://www.grovelsjon.com

https://www.drevdagen.se

https://www.alvdalen.se

https://www.dalarna.se

https://www.lanstyrelsen.se

https://www.panparks.org

https://www.sverigesnationalparker.se

https://www.naturvardsverket.se

https://www.naturensar.se

https://www.graenslandet.se

https://www.femunden.no

https://www.fulufjallet.se

https://www.dalarna.se/fulufjallet

https://www.naturumfulufjallet.se

https://www.samer.se

https://www.idresameby.se

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Manfred Suchan

Mehringdamm 25

D-10961 Berlin

Email: msuchan@gmx.net

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